Robert Meyer fährt zur Barbecue-WM nach Marokko Grillen unter Afrikas Sonne
Gronau – Am 26. Mai findet die Grill-Weltmeisterschaft in Marokko statt. Und Robert Meyer wird mit seinem Team „Barbecue 37“ dabei sein.
Marokkanische Festtagsspeise:
Das traditionelle Mechoui – ein
ganzes Lamm oder auch eine
Ziege wird aufgespießt, geölt
und gewürzt (Foto) und über dem
offenen Feuer gegart. Bei der
Barbecue-WM geht’s aber weniger
archaisch zu..
Er hat die deutsche Grillszene ein Stück weit geprägt: Von 2006 bis 2012 war der Gronauer Unternehmer Robert Meyer Präsident der German Barbecue Association (GBA), holte 2011 die Deutsche Grill- und Barbecue-Meisterschaft nach Gronau. Jetzt organisiert der 44-Jährige wieder – diesmal allerdings nicht als Funktionär, sondern als Aktiver. Am 26. Mai findet die Grill-Weltmeisterschaft in Marokko statt. Und Robert Meyer wird mit seinem Team „Barbecue 37“ dabei sein.
Eigentlich keine große Sache für einen leidenschaftlichen Grilleur. In Montego Bay, in Jamaika, stand Meyer 2003 das letzte Mal am „Wettkampf-Rost“ – kehrte von dort mit dem Titel „Vize-Weltmeister“ zurück. Aber Marokko wird eine Herausforderung für sich. Das beginnt schon mit der Anreise: Auf dem Landweg und per Fähre geht es im Konvoi mit Gleichgesinnten aus ganz Europa auf die rund 3000 Kilometer lange Strecke nach Saidia an der marokkanischen Mittelmeerküste, dem Austragungsort der 12. BBQ-Weltmeisterschaft.
Vor dem Afrika-Trip steht Meyer allerdings gemeinsame mit seinem Team „Barbecue 37“ (Andreas Amshoff, Nils Hendrikson, Wolfgang Janning) bei den Deutschen Meisterschaften am Grill, die am 19. Mai in Göppingen stattfinden. Von dort aus werden Meyer und Amshoff mit einem 7,5-Tonnen-Lastwagen samt angehängtem Wohnwagen Richtung Lyon starten. Hendrikson und Janning kommen später mit dem Flieger nach.
Der Barbecue-Konvoi mit rund 18 europäischen Teams (Meyer: „Krankenschwester und Pannendienst inklusive“) zieht von Lyon Richtung Spanien, wo ein Zwischenstopp beim Chef der spanischen Barbecue-Association geplant ist (Meyer: „. . . da kommen wir um ein Barbecue gar nicht herum“).
Mit der Fähre setzen die Barbecue-Botschafter schließlich von Spanien nach Marokko über. Die Weltmeisterschaft wird dort direkt am Strand ausgetragen – das Gelände kennt Meyer bisher nur durch einen Link aus dem Internet. Und auch andere Dinge entscheiden sich erst vor Ort: „Welche Qualität das Fleisch hat, mit dem wir arbeiten werden, weiß ich nicht.“ Sicher ist nur: Hammel, Lamm und Geflügel werden auf und in die Grillgeräte kommen. Auf dem WM-Plan fest gesetzt sind Rippchen und Schulter vom Lamm.
Das Team aus Gronau wird sich aber auch „ganzen Sachen“ stellen müssen: An einem Abend geht es – außerhalb des Wettstreits – darum, einen ganzen Hammel zuzubereiten. Dank guter Kontakte (der Chef der World-Barbecue-Association, Younes Foudil, ist Marokkaner, Meyer sein Stellvertreter) wird sich das Gronauer Team voraussichtlich um den VIP-Bereich der WM in Marokko kümmern. Die Chancen, dabei auch Vertretern des marokkanischen Königshauses zu begegnen, stehen dadurch nicht schlecht.
Und welches Arbeitsgerät nimmt das Team mit auf den anderen Kontinent? „Ein komplettes Sortiment“, antwortet Meyer: Vom Keramik-Ei („um die Hitze zu halten“) über einen Pellets-Smoker, in dem auch Kernobsthölzer für ein besonderes Raucharoma sorgen, über den klassischen Smoker bis zum Holz- und Gasgrill wird alles auf dem 7,5-Tonner verstaut. Und natürlich darf auch etwas anderes unter den Vorräten nicht fehlen: deutsches Bier. „Wir nehmen auf jeden Fall ein paar Fässer mit“, so Meyer. Ein bisschen Heimat im fernen Afrika kann sicher nicht schaden . . .
Quelle: Westfälische Nachrichten Münsterland